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Der Weg zur APP-gestützten Visite in der Psychiatrie / Psychosomatik

NEXUS / KIS IN DER PSYCHIATRISCHEN KLINIK UELZEN GEMEINNÜTZIGE GMBH

Die Umstellung von der Papierakten-gestützten Visite hin zur APP-gestützten Visite im laufenden Betrieb stellt die Mitarbeiter der Psychiatrischen Klinik Uelzen gGmbH vor eine große Herausforderung und bietet zugleich großartige neue Möglichkeiten.

Ein Text von Christian Kienbaum, Leitung Patientenmanagement & IT, Psychiatrische Klinik Uelzen gGmbH

 

 

Alles fing damit an, dass im Zuge des Kaufs eines neuen KIS der Firma NEXUS der Wunsch vorhanden war, perspektivisch die elektronische Medikation und die digitale Stationskurve einzusetzen.  Natürlich mussten Sorgen insbesondere der Ärzte ernstgenommen werden, die befürchteten, dass sich der Medikamenten-Anordnungsprozess viel komplizierter gestaltet als bisher. Ein Angebot, um den Ärzten diesen Umstellungsprozess „schmackhaft“ zu machen, d.h. einen qualitativen Mehrgewinn zu erzeugen, ist u.a. die Integration einer Arzneimittel-Therapie-Sicherheits-Prüfung in die elektronische Medikation des NEXUS / KIS.


Überzeugend ist auch der Einsatz der neuen digitalen Stationskurve, die eine flexiblere Funktionalität zur Erfassung und Bearbeitung von Vitalwerten, Medikamenten und Pflegemaßnahmen bereitstellt und Anwendern deutlich schnelleres Arbeiten ermöglicht.

 

 

Eine echte Hürde allerdings war im Haus zu überwinden, die mit NEXUS zunächst gar nichts zu tun hatte, sondern die vielmehr einen Kernprozess unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse in der stationären psychiatrischen / psychosomatischen Krankenhausbehandlung berührt, nämlich die Zimmervisite. In dieser ist vor allem der Arzt mit dem Patienten in einem direkten Gespräch, während er bisher die Papierakte mit der Papierkurve im Zugriff hatte. Die Möglichkeit, stattdessen mittels eines Notebooks auf einem Rollwagen Einblick in die digitale Kurve zu nehmen, schied für die Ärzte von vorneherein kategorisch aus, weil der Fokus beim Patienten und eben nicht beim Notebook liegen sollte und der Rollwagen als Distanz schaffende Barriere gewertet wurde.


Eine Lösung ergab sich durch die stetige Weiterentwicklung der NEXUS / MOBILE-Anwendungen. Insbesondere die ARZT-APP verdient diesbezüglich ein besonderes Augenmerk, da sie mittlerweile in der Lage ist, die zuletzt angeordnete Medikation, die Kurve und Labordaten in übersichtlicher Weise darzustellen.

Die Weiterentwicklung der App haben wir zum Anlass genommen, hier im Haus im Oktober 2018 gemeinsam mit NEXUS einen Tages-Workshop durchzuführen, bei dem in einer Simulation zunächst der bisherige Verlauf der Zimmervisite dargestellt wurde, um danach mit NEXUS mittels Tablet-gestützter App-Bedienung die Papierakte durch die digitale Lösung zu ersetzen. Die Bedenken der Anwender konnten damit weitestgehend ausgeräumt werden.


Diese Lösung musste nun in die Praxis überführt werden. Hierbei galt es, diverse weitere „Stolpersteine“ aus dem Weg zu räumen, z.B.:

  • Vollumfängliche Nutzung von NEXUS / MOBILE nebst Kauf und Einrichtung von Tablets und Smartphones (auf Android-Plattform),
  • die Produktion von Schulungsvideos über NEXUS / TUTORING,
  • die Klärung, wer für unser Haus den hausspezifischen Medikamentenbestand pflegt (bei uns macht dies die beauftragte externe Apotheke),
  • die ärztliche Begleitung der Zimmervisite am Notebook-Rollwagen, um mit Arztrecht Änderungen an der Medikation auf Zuruf des Oberarztes vornehmen zu können.

Nun, am Ende der Vorbereitungen, stehen wir (nach weiteren Tests der ARZT-APP auf Tablets durch unsere Ärzte) kurz vor der Produktivnahme der Module „elektronische Medikation“ (inkl. AiD Klinik), „neue digitale Stationskurve“ und der „App-gestützten Visite“. Wir sind zuversichtlich, dass sich bis Mitte des Jahres die neuen Prozesse reibungslos eingespielt haben.

 

Von links: Ulf Dittberner, Christian Kienbaum und René Marahrens

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