Spannende Innovationen für effizienteres Handling von Gesundheitsdaten

Mit NEXUS / MARABU medizinische Daten strukturieren und Papierformulare ablösen

Die NEXUS/MARABU ist an zwei spannenden Projekten der diesjährigen ENTSCHEIDERFARBIK beteiligt. So verfolgt das Thema „Semantische Erschließung von Dokumenten“ das Ziel medizinische Informationen aus archivierten Freitexten strukturiert in einem CDR verwalten zu können. Damit soll die Effizienz von Krankenhausprozessen deutlich gesteigert sowie Wissen verfügbar gemacht und gebündelt werden. Beim zweiten Projekt „Digital „gedruckte“ Dokumente mobil signieren“  wird daran gearbeitet klinische Formulare in Papierform gänzlich abzuschaffen.

Im folgenden Interview mit Thomas Lichtenberg, Geschäftsführer der NEXUS/MARABU, erfahren Sie mehr zu diesem ambitionierten Vorhaben, welchen Anteil die NEXUS/MARABU an den Projekten hat und vor allem welche großen Vorteile die Innovationen künftig für Anwender von NEXUS Software mit sich bringen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!  

NEXUS / MARABU engagiert sich nun schon seit einiger Zeit bei der ENTSCHEIDERFABRIK.
Wie kam es denn eigentlich dazu und welche Motivation steckt dahinter?
Die ENTSCHEIDERFABRIK ist Brutstätte und Inkubator für gute Ideen. Hier kommen Industrie und Anwender eng zusammen und können sich ungezwungen gegenseitig austauschen und inspirieren. Besonders toll an der Philosophie der Entscheiderfabrik ist aber, dass diese Ideen nicht nur Geistesblitze bleiben, sondern im Rahmen spezieller Projekte strukturiert und letztlich auch zum erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Die NEXUS / MARABU engagiert sich hier schon seit Jahren als Teilnehmer und arbeitet aktuell bei den beiden hoch spannenden Projekten zur semantischen Erschließung von Dokumenten und der digitalen Dokumenten-Signatur aktiv an der Umsetzung mit.

„FHIR-basierte KIS Ausfall-Lösung kommt“

Gibt es denn ein paar Beispiele dafür, wie sich vergangene Projekte bereits auf die spätere Entwicklung von PEGASOS ausgewirkt haben?
Ja, die gibt es tatsächlich. So ging zum Beispiel das PEGAOS Ausfallkonzept, das wir auf Basis von IHE-XDTS mit dem Klinikum Saarbrücken umgesetzt haben auf eine Idee aus der ENTSCHEIDERFABRIK zurück. Die Herausforderung dabei, die Langzeit-Archivierung in externe Verantwortung zu legen und eine von der lokalen Infrastruktur unabhängige Ausfall-Lösung für das Archiv (Ausfall-Archiv aus der Cloud) zu schaffen, haben wir letztendlich erfolgreich gelöst und entsprechend implementiert. Zudem möchte ich an dieser Stelle ein weiteres neues, spannendes Produkt exklusiv anteasern, das auch auf einer Idee aus der ENTSCHEIDERFABRIK basiert: Momentan arbeiten wir nämlich mit Hochdruck an der Fertigstellung einer neuen auf FHIR-basierten KIS Ausfall-Lösung, die wir in Kürze anbieten werden.

„Eine unglaubliche Erleichterung in der Arbeit mit archivierten Gesundheitsdaten“

Zurück in die Gegenwart: Um was geht es bei den aktuellen Projekten genau und welchen Anteil hat die NEXUS / MARABU daran?
Das Projekt „Semantische Erschließung von Dokumenten“ ist für uns ganz besonders interessant. So werden in konventionellen Archiven über die Jahre unglaubliche Schätze an Daten angesammelt. In einigen Institutionen müssen die Daten im Archiv tatsächlich zum Beispiel bis zu 90 Jahre zurückreichen. Unser Ziel mit diesem Projekt ist es hier die semantische Suche direkt über den PEGASOS Client zu ermöglichen. So könnten exemplarisch einem Arzt, der in besagtem Datenbestand aus 90 Jahren angesammelten Patientendaten nach dem Stichwort „Diabetes“ sucht, alle Information dazu ausgespielt werden. Eine unglaubliche Erleichterung in der Arbeit mit archivierten Gesundheitsdaten.

Mit dem anderen Projekt „Digital „gedruckte“ Dokumente mobil signieren“ möchten wir dazu beitragen, klinische Dokumente und Formulare in Papierform Schritt für Schritt weiter abzuschaffen. Hier setzen wir vor allem daran Papierdokumente durch digitale Lösungen dort abzuschaffen wo keine Standard Lösungen bereitstehen, zum Beispiel bei Behandlungsverträgen, vom Krankenhaus selbst entwickelten Formularen oder Fragebögen, aber auch bei Einverständniserklärungen oder ähnlichem.

Das klingt spannend. Wie läuft denn die Zusammenarbeit an den Projekten ab und welche Rolle spielt dabei das ENTSCHEIDERFABRIK Sommercamp?
Das lässt sich ganz einfach beantworten: Das persönliche Zusammentreffen in festen Meilensteinen verbessert die Zusammenarbeit und beflügelt die Projekte. Aber auch zwischen diesen Terminen findet Zusammenarbeit statt, wie heute in Projekten üblich ist: Im Kreis der Beteiligten gibt es regelmäßige virtuelle Treffen zum Wissensabgleich.

„Jede Menge Zeitersparnis und geringerer Archivierungs-Aufwand“

Last but not least, die vielleicht wichtigste Frage: Welche Vorteile / Benefits können sich die Anwender von diesen Neuerungen erhoffen und bis wann ist die Umsetzung in Etwa geplant?
Die Ideen und Projekte aus der ENTSCHEIDERFABRIK fließen bereits jetzt in unsere Produkte und Produktentwicklungen ein. So entstehen viele nützliche Werkzeuge zur kontinuierlichen Optimierung von klinischen Prozessen. Die Reduktion bzw. Abschaffung von lästigem Papierkram ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern sorgt auch für jede Menge Zeitersparnis und geringeren Archivierungs-Aufwand. Zudem können wir durch die Digitalisierung ehemals papierbasierter Prozesse die Patientenaufnahme deutlich effizienter gestalten.

Wir erwarten im Laufe des kommenden Jahres PEGASOS-Anwendern die Nutzung semantischer Ergebnisse anbieten zu können. Der Zugriff auf diese Informationen, die z.B. im PEGASOS FHIR-Store abgelegt sind, wird ergänzend zur Volltextsuche direkt im Aktenkontext oder aktenübergreifend möglich sein und damit sowohl im klinischen Alltag als auch in der Forschung Nutzen bringen.

Vielen Dank für das Gespräch!