Privatklinikgruppe verbindet radiologische Institute mit intelligenter RIS-Lösung
Wenn Schnelligkeit und Qualität zählen: Die Digitalisierung ist ein entscheidender Bestandteil einer professionellen und gut organisierten Radiologie. Bei einer Klinikgruppe mit verschiedenen Standorten und einem großen medizinischen Netzwerk will sie gut geplant sein.
Die Privatklinikgruppe Hirslanden ist eines der größten medizinischen Netzwerke der Schweiz. Die 17 Hirslanden-Kliniken decken nahezu jedes medizinische Spezialgebiet ab. Unter den Fachabteilungen befinden sich 16 Radiologie- und vier Radiotherapieinstitute, die umfassend mit modernen Diagnostikgeräten ausgestattet sind. Alle Prozesse und Behandlungen sind darauf ausgerichtet, einen hohen Patientennutzen zu bieten. In der Radiologie wird Zufriedenheit bei den Patienten zum einen durch eine hohe Sicherheit und zum anderen durch Schnelligkeit erreicht - Schnelligkeit in der Terminplanung, in der Diagnostik, bei der Befundkommunikation. Der rasche Erhalt einer Diagnose kann für die weitere Therapie entscheidend sein und erhöht die Qualität des gesamten Behandlungspfades. Dazu bedarf es eines IT-Systems, das alle Tätigkeiten und Termine der Abteilung im Blick hat und direkt mit den Zuweisern kommunizieren kann. Die Digitalisierung ist ein entscheidender Bestandteil einer professionellen und gut organisierten Klinik.
Einheitliches modernes RIS für 17 Standorte
Daher hat die Hirslanden-Gruppe im Jahr 2016 das IT-Transformationsprojekt "HIT2020" ins Leben gerufen. Die gesamte IT-Infrastruktur sollte erneuert und dabei auch ein modernes, zukunftsweisendes RIS an allen Standorten eingeführt werden. Nach der detaillierten Ausarbeitung der Anforderungen an die neue Software durch das Projektteam folgte ein intensives internationales Auswahlverfahren.
Die besten Anbieter im Markt wurden unter die Lupe genommen und auf ihre Eignung für die einheitliche Vernetzung der Privatklinikgruppe geprüft. Die Wahl fiel auf das Radiologieinformationssystem der NEXUS AG.
"Ausschlaggebend waren die Flexibilität der Anwendung und die konsequente Prozessorientierung der Applikation", kommentiert Jan Dehisselles, Leiter Klinische Applikationen bei Hirslanden, die Entscheidung. "Wir müssen Funktionen nicht mehr über Menübäume suchen, sondern sind mit einem Klick im Arbeitsprozess".
2017 wurde dann als erste Hirslanden-Klinik die Klinik im Park Zürich auf das neue NEXUS / RISNG umgestellt. Nach erfolgreichem Abschluss der IT-Transformation konnte 2019 auch die Klinik Hirslanden, eine der größten und komplexesten Einrichtungen der Gruppe, angeschlossen werden. Nur wenig später folgte die Klinik Stephanshorn in St. Gallen. Bis 2021 sollen weitere 13 Standorte angebunden werden - allein in diesem Jahr ist die Umsetzung an sechs weiteren Standorten vorgesehen - bis schließlich alle Radiologieinstitute der Hirslanden-Gruppe von der Nutzung der zentralen, digitalen Applikation profitieren.
Im Rahmen des Pilotprojekts wurden seither umfrangreiche Softwareerweiterungen vorgenommen. NEXUS begleitete die Hirslanden-Gruppe dabei intensiv bei der Umsetzung der internen IT-Strategie. Stefan Renz, Leiter radiologische und multimediale Applikationen und Prozesse sowie Projektleiter der Hirslanden-Gruppe: "Wir freuen uns besonders über den stetigen Fortschritt des Projektes mit NEXUS, der uns zeigt, in welchem Maße eine gute Kommunikation auf beiden Seiten zu einer schnellen Umsetzung beiträgt".
One Click to Information
Jeder Arbeitsplatz wird individuell so eingerichtet, dass die richtigen Informationen immer zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen. Das "One-Click-to-Information"-Konzept von NEXUS zieht sich dabei durch die gesamte Software. Die Anzeige der jeweils benötigten Informationen beginnt schon bei der Terminplanung: Im Anmeldebüro stellt das NEXUS / RISNG eine Kalenderansicht zur Verfügung, die farblich sortiert einen Überblick über die Patiententermine gibt - ganz nach Bedarf als Tages-, Wochen- oder Monatsansicht. Termine können mit einem Mausklick hinzugefügt und per Drag-and-drop verschoben werden. Dabei sieht der Mitarbeiter sofort, wann welche Geräte oder Räume bereits belegt sind und welche Ressourcen noch zur Verfügung stehen. Dem Patienten kann er so am Telefon sofort und unbürokratisch einen passenden Termin anbieten.
Nutzung der Kapazitäten auch standortübergreifend
Die IT-Vernetzung aller radiologischen Standorte ermöglicht zukünftig außerdem die Nutzung übergreifender Kapazitäten: Ist die Radiologie in Zürich über Wochen hin ausgelastet, kann der Patient gegebenenfalls an einem anderen Standort für die radiologische Diagnostik eingebucht werden. An einem der Hirslanden-Standorte lag bei der Einführung des neuen RIS zudem der Fokus auf der Realisierung und Implementierung eins Teleradiologie-Workflows mit externen Anbietern. Das Konzept der Radiologiesoftware bietet Hirslanden weitere innovative Prozesslösungen. So wurde das bestehende synedra PACS ebenso an das RIS angebunden wie alle diagnostischen Geräte. Dafür bringt es bereits alle notwendigen Schnittstellen mit, denn NEXUS legt bei der Entwicklung seiner Produkte einen besonderen Schwerpunkt auf Modularität und Flexibilität. Möchte ein Kunde mit bewährten Systemen weiterarbeiten, werden diese voll integriert. Das heißt, der Anwender muss nicht zwischen verschiedenen Systemem hin- und herspringen, sondern kann alle von ihm bevorzugten Anwendungen nutzen. Er arbeitet stets innerhalb seiner individuellen RIS-Oberfläche und kann von dort aus zum Beispiel auf die Bilddaten sines PACS zugreifen. Dies ist vor allem bei der Befundschreibung wichtig, denn Bilddaten sollten mühelos und ohne Qualitätsverlust in den Befund einsetzbar sein. Fehlt die Schnittstelle, haben Arzt oder Sekretariat zusätzlichen manuellen Aufwand.
Für einen optimalen Befundprozess wurde zudem das Spracherkennungssystem Nuance SpeechMagic 8 integriert, das über eine standardisierte radiologische Terminologie und einen umfangreichen Workflow für die Überarbeitung von Befunden durch das Schreibbüro verfügt. Darüber hinaus wurden individuelle Befundformulare für Hirslanden ausgearbeitet, sodass jeder Befund qualitativ hochwertig und einheitlich im Corporate Design der Klinikgruppe erstellt wird. Der Befundbericht ist das Aushängeschild der Radiologie, daher erfüllt das NEXUS / RISNG zukünftig beide Anforderungen: eine einfache Erstellung sowie ein professionelles Layout. Ist der Befund erstellt, kann er je nach Wunsch des Zuweisers digital oder per Fax versendet werden.
Im Sinne der Zuweiser: elektronische Auftragskommunikation
Moderne, papierlose Prozesse sind eine Grundvoraussetzung im IT-Projekt der Hirslanden-Gruppe. Deshalb beginnt die elektronische Auftragskommunikation schon an einem früheren Punkt: dem Auftragseingang. Soll ein Patient in die Radiologie überwiesen werden, stehen Zuweisern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Beispielsweise können sie ein direkt in ihr Praxisinformationssystem integriertes Anmeldeformular verwenden. Dort wird der Patient automatisiert identifiziert und unmittelbar an das RIS kommuniziert. Über das synedra-Zuweiserportal erfolgt dann der Abruf der Befunde und Bilddaten. Die Patienten können ihre Bilddaten über das synedra-Patientenportal aus dem NEXUS / RISNG per Zwei-Faktoren-Authentifizierung aufrufen.
Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten für den Anforderungseingang: So steht beispielsweise auf der Webseite der Hirslanden-Gruppe ein PDF-Anmeldeformular zur Verfügung, das digital ausgefüllt und direkt per E-Mail versendet werden kann. Die Daten werden automatisch ins RIS übernommen und dem Radiologie-Mitarbeiter zur Ansicht präsentiert. Bei Bedarf kann direkt ein Termin vergeben werden. Die Verarbeitung per Fax eingehender Anforderungen erfolgt analog.
Professionell betreut
Stefan Renz zieht ein Resümee: "Das gesamte Projekt ist durch intensive und häufige Gespräche geprägt. Unsere NEXUS- Ansprechpartner stehen uns bei jeder Frage zur Seite und haben für uns eine Lösung ausgearbeitet, die für die zentrale Organisation unserer verschiedenen Radiologiestandorte und deren Schnittstellen perfekt passt. Wir fühlen uns professionell betreut, man begegnet uns immer auf Augenhöhe."
Weitere Informationen
Dieser Artikel erschien im Jahreskatalog RT Radiologie Technik & Systeme auf Seite 31.