Rückblick: Das erste ONE / NEXUS Forum in Berlin
Das ONE / NEXUS Forum bringt die Software-Anwendungen der NEXUS in einem Veranstaltungsformat zusammen. Erstmalig fand es für NEXUS-Kunden am 13. November 2019 im Berliner Umspannwerk Ost statt.
Daniel Heine und Michael Schösser (Geschäftsleitung NEXUS Deutschland) begrüßten die Teilnehmer und stellten das Programm vor, das ganz im Zeichen der Kunden stand. Damit diese ausreichend zu Wort kommen und ihre Wünsche, Anforderungen und Verbesserungsvorschläge anbringen konnten, beinhaltete das ONE / NEXUS Forum eine interaktive Komponente: In einem aus vier Stationen bestehenden Workshop bearbeiteten die Teilnehmer in vier verschiedenen Gruppen die einzelnen Themen. Nach fünfzehn Minuten wanderte jede Gruppe an eine andere Station, um – basierend auf den Arbeitsergebnissen der jeweils vorigen Arbeitsgruppe – neue Ideen zu entwickeln und Gedankengänge zu erweitern. Am Nachmittag stellten NEXUS-Mitarbeiter die Ergebnisse in den Kontext dessen, was an Lösungen bereits vorhanden beziehungsweise in Planung ist.
THEMENSTATION 1: KONNEKTIVITÄT IN NEXUS / KISNG
An der Themenstation Konnektivität ging es um die Frage, wie die Systeme und Akteure im Krankenhaus miteinander verbunden sind und wie der Informationsaustausch verbessert werden kann.
Im ersten Schritt ging es um die Erfahrungen der Teilnehmer dahingehend, wie der Datenaustausch zwischen den Häusern und ihren Stakeholdern abläuft. Demnach erfolgt die Datenweitergabe in den Häusern oftmals noch immer per Brief, Fax und DVD – auf international gängige Standards zum Datenaustausch wurde nur recht sparsam zurückgegriffen. Den Teilnehmern war es besonders wichtig, die MDK-Prozesse zu verbessern und Anwender sowie Patienten stärker in den Vordergrund zu stellen.
Nachmittags resümierte Michael Schösser, Leiter Produktmanagement der NEXUS Deutschland: „Die Schnittstellen zwischen Krankenhaus, Krankenkassen, Dienstleistungszentren und Patienten sind komplex und alle Teilnehmer in dieser Systemlandschaft benötigen unter Umständen eigene Anbindungen. Deshalb ist Offenheit unser Ziel – und Standardisierung.“ Seien es Patienten, die Portale benötigen, um ihre Gesundheitsdaten oder Termine zu koordinieren, Mitarbeiter, die an Ärzte, Therapeuten oder Pfleger „angebunden“ sein müssen oder medizinische Geräte, die an bestimmte Systeme anzuschließen sind: Überall muss die Kommunikation erst einmal definiert und geregelt werden, ehe sie funktionsfähig und belastbar ist.
Im Bereich der Vernetzung einzelner Standorte verwies Schösser auf ein Projekt, in dem Medizinische Versorgungszentren IHE-konform angebunden wurden: Sicher, auf Basis internationaler Standards und zukunftsweisend. Auch in Österreich sorgte NEXUS bereits für die technische Umsetzung der Anbindung von Krankenhäusern an die ELGA.
Die Leitfrage moderner Anwendungen müsse immer sein, wie sich Patienten einbinden lassen! Hierzu werden die Anbindung an die Telematikinfrastruktur und die elektronische Gesundheitsakte, sobald sie eingeführt wird, maßgeblich sein. Auch die Möglichkeit, künftig elektronische Rezepte ausstellen zu können, erfordert eine stärkere, effiziente und sichere Anbindung von Gesundheitsportalen der Patienten. Daran wird sich auch die künftige Produktentwicklung orientieren.
THEMENSTATION 2: DIGITALE RECHNUNGSEINGANGSVERARBEITUNG
Wie lassen sich Prozesse optimieren, sodass es zwischen Rechnungssteller und Empfänger keine Verständnisschwierigkeiten gibt? Dieser Frage wurde an der Station zur Digitalen Rechnungseingangsverarbeitung nachgegangen. Betont wurde von den Teilnehmern, dass in ihren Häusern bislang zu wenig Prozesstransparenz herrscht.
Gewünscht wurden von den NEXUS-Nutzern unter anderem Freigabepfade, die automatisch ermittelbar sind. Auch das Anlegen von Aufgabenlisten und Priorisierungen sollte möglich sein, vor allem bei Anwendern, die mehrere Rechnungen gleichzeitig bearbeiten müssen.
Eine Möglichkeit, genau diese Prozesstransparenz herzustellen, bietet das Enterprise Content Management-System NEXUS / PEGASOS. Thomas Lichtenberg, Geschäftsführer der NEXUS / MARABU und Gerhard Baum von NEXUS / ASS.TEC zeigten den Teilnehmern, wie sich das Eingangsrechnungsmanagement digital und papierlos gestalten lässt. Ein wichtiger Punkt: Die umfassende Integration in Warenwirtschafts- und Finanzbuchhaltungssysteme, wodurch eine weitgehende Automatisierung der Buchungen erreicht werden kann.
Mit der Einführung der XRechnung, die für öffentliche Träger ab dem 27.11.2020 verpflichtend ist, sind auch diverse regulatorische Feinheiten zu beachten. In der Softwarelösung von NEXUS / MARABU werden diese Aspekte bereits berücksichtigt, sodass Anwender bereits vor dem Stichdatum auf der sicheren Seite sind.
THEMENSTATION 3: CRM IM KRANKENHAUS
Das Krankenhaus als Dienstleister und den Patienten als Kunden zu denken, fällt vielen auf den ersten Blick sicher erst einmal schwer. Allerdings liegt genau hier einer der Schlüssel für ein erfolgreiches Krankenhaus: Schließlich lassen sich Patienten am liebsten dort behandeln, wo sie nicht bloß als Fall, sondern als Mensch behandelt werden.
Für Krankenhäuser ist die zunehmende Digitalisierung daher ein guter Ausgangspunkt, um auch das Customer Relation Management (CRM) neu zu denken. Das beinhaltet nicht nur technische Aspekte wie die Bereitstellung einer elektronischen Akte oder die Möglichkeit, Arzttermine online zu buchen, sondern zum Beispiel auch, dass man Angehörige besser informiert und „mitnimmt“.
Am Nachmittag verdeutlichte Andreas Schwengeler, CEO der Schweizer creativ Software AG, dass CRM im Krankenhaus mehr ist, als termingerecht eine Glückwunschkarte zum Geburtstag zu versenden. Wichtig sei vor allem, die gesamte Customer Journey im Blick zu behalten und dem Patienten genau die Informationen zu vermitteln, die er gerade benötigt:
- Vor dem Eintritt: Sendung von Unterlagen per Post oder E-Mail mit dem Ziel, umfassend zu informieren und Vertrauen zu schaffen.
- Während des Aufenthalts: Informationen zum Krankenhaus mit dem Ziel, den Aufenthalt für den Patienten so angenehm wie möglich zu machen.
- Nach dem Aufenthalt: Nachsorge-Informationen, Zufriedenheits-Umfrage mit dem Ziel ein Gefühl von „die kümmern sich um mich“ zu erzeugen.
In einem CRM-System geht es aber nicht zwingend nur um Patienten, der wirtschaftliche Erfolg eines Krankenhauses wird wesentlich durch die niedergelassene Ärzteschaft beeinflusst, denn sie entscheidet, welche Fälle einer Klinik zugewiesen werden. Dazu kommen weitere Aktivitäten, zum Beispiel im Bereich Fundraising oder Events, die sich über ein CRM steuern lassen.
THEMENSTATION 4: DIGITALES LERNEN UND PERSONALENTWICKLUNG
An der Station zum digitalen Lernen wurden Erfahrungen mit E-Learning- Anwendungen im eigenen Haus diskutiert und erörtert, welche Anforderungen die Teilnehmer an eine Software haben, mit der zum Beispiel interaktive (Pflicht-) Schulungen integriert und koordiniert werden können. Zwei zentrale Fragen, die immer wieder aufkamen: Wie motiviere ich meine Mitarbeiter, die Angebote wahrzunehmen und wie lassen sich digitale Schulungsangebote bestmöglich verteilen beziehungsweise einbinden?
Nachmittags zeigten Daniela Lorenz und Tobias Polle, wie solche Angebote bei NEXUS umgesetzt werden – vom digitalen Fortbildungskalender, über den sich auch Präsenzseminare koordinieren lassen, über Videotutorials hin zu umfangreicheren E-Learning-Kursen. Ein großer Vorteil von E-Learning-Maßnahmen ist, dass die Mitarbeiter physisch nicht fehlen und keine Fahrtkosten anfallen. Stattdessen lassen sich die entsprechenden Programme so planen, dass sie nebenbei absolvierbar sind. Als Ansporn bieten sich verschiedene Möglichkeiten an: Eine Quizfunktion ermöglicht es, sich spielerisch mit Kollegen zu messen. Oder man führt ein Punktesystem ein, über das die Mitarbeiter Gratifikationen erreichen können. Mit der Einbindung eines Learning Management Systems (LMS) lassen sich auch Zertifizierungen realisieren.
„Wichtig ist vor allem, dass man sich im Vorfeld Gedanken macht, was eine Maßnahme konkret bezwecken soll“, fasst Lorenz zusammen.
Bei den Teilnehmern kam das erste ONE / NEXUS Forum sehr gut an. Besonders die Möglichkeit des interaktiven Erfahrungsaustauschs hat es den Anwendern ermöglicht, einen Einblick in das Zusammenspiel der NEXUS-Produkte zu gewinnen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern und hoffen, Sie auch im nächsten Jahr begrüßen zu dürfen!